Cheeseberts neue Hausbar

Nach dem Umzug vor einem Jahr, ist es langsam Zeit, dass die Heimbar wieder aufgebaut wird. Ich möchte hier die Schritte und Ideen mit ein paar Fotos dokumentieren.

Der Raum ist vermutlich ein alter Schweinestall oder Waschküche. Als wir eingezogen sind, waren die Wände mit Holzvertäfelt und sah aus, wie ein 70er Jahre Partykeller. Nachdem dies alle entfernt wurde, habe ich an zwei Seiten die Mauer freigelegt. Die Fließen am Boden wurden entfernt und mit einem neuen Boden versehen. Das ganze Streichen der Wände und Decken hat meine Frau gemacht - ich hätte das nie so hinbekommen.

Hier ein Bild wie alles aussah, bevor ich mit dem Bau des Backbords begonnen habe.

Ich habe mich dazu entschieden das Backbord relativ flach zu bauen, da der Raum an sich nur 3x3m groß ist und ich nicht zu viel Platz verbrauchen möchte. Nach vielen Ideen bin ich am Ende bei Rohren und Holz gelandet. Nach vielen Tagen überlegen und Planungen kamen die Teile endlich bei mir an. Das sah dann so aus:

Da ich oben im Regal Lampen haben wollte, musste ich beim Aufbau in jedem Rohr ein Kabel verlegen, was es nicht einfacher gemacht hat. So sah das ungefähr aus:

So sah es dann leer aus mit eingebauten Lichtern, die bei Bedarf noch gedämmt werden können.

Und dann das finale Backbord, nachdem die meisten Flaschen eingeräumt wurden.

Der nächste Schritt war die Planung des eigentlichen Tresens. Nach einigen Stunden ganz grober Skizzen vorab und strenger Kritik unserer Tochter sah es erst so aus.

Mit einigen Kisten habe ich dann die ungefähren Ausmaße für das Gefühl mal gestellt, um eine Wirkung im Raum zu bekommen.

Am Ende läuft es auf eine Grundfläche von ca 150x55cm raus. Die 55cm kommen von dem zu verbauenden Gefrierschrank, der eine Grundfläche von ca 50x50cm hat und etwas Raum dahinter noch haben soll. Mit SketchUp habe ich mir dann einen Plan gemacht, wie der Tresen final aussehen soll:

Vorüberlegungen
Hier möchte ich mal kurz aufführen, welche Punkte ich mir vorher überlegt hatte und was mir wichtig war bei der Planung des Tresens. Viele rührt aus Erfahrungen des vorherigen Tresens und durch viele neugierige Blicke über oder hinter die Tresen diverser Bars. Allen voran natürlich die Orientierbar in Hofheim, wo ich ein gutes Jahr gearbeitet habe und das Le Lion, wo ich (vor fast 10 Jahren) einen Monat Commis sein durfte.

Wichtige Punkte:

  • Gefrierschrank im direkten Zugriff
  • Gläserdusche
  • Ablage für Gläser, da im Backboard kein Platz ist
  • Ablage für Gläserrücklauf
  • Schubladen für Kleinkram
  • Waschbecken um Strainer etc. zu Spülen
  • Speedrack für wichtige Flaschen
  • 1,5 bis 2 Arbeitsplätze

Daraus ergibt sich dann nach einigen Iterationen oben gezeigter Plan.

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Gratulation. Sieht ja schon sehr gut aus bei dir. Bin gerade selbst am hin- und herplanen. Das Programm Sketchup kannst du das empfehlen?

Danke :slight_smile:
SketchUp ist echt tauglich, wenn man bereit ist sich 1-2 Stunden mit Videos einzuarbeiten und dann ca 3-4 Stunden für so nen Plan wie oben aufwenden mag. Ich habe zwischendurch aber einmal neu angefangen. Die kostenlose Version auf der Webseite funktioniert sehr gut. Außerdem gibt es viele vorgefertigte Objekte, die man benutzen kann. Oben zum Beispiel Tabletts und GN Behälter. Leider kann man die Datei aber nicht teilen oder runterladen.

Wenn du dann mit dem SketchUp-Plan fertig bist, wie gehst du dann weiter vor? Wie kommst du von dieser Plan-Idee zu einer Teileliste mit der du in den Baumarkt deines geringsten Misstrauens rennen kannst?

Zum einen weiß ich durch das Erstellen - man konstruiert jeden Balken eigentlich einzeln oder kopiert ihn zumindest - schon relativ genau was man so an Holz braucht. Außerdem kann man dank 3D ständig von allen Seiten drauf schauen.

Ich habe es jetzt so gemacht, dass ich - dank Corona - alles im Baumarkt zur Abholung bestellt habe. So saß ich vor dem Rechner und habe in SketchUp nach und nach die Hölzer rausgesucht, die zusammen gehören, Maße addiert, entsprechende Hölzer im Baumarkt Onlineshop gesucht und dann in den Einkaufswagen getan. Anschließend habe ich die entsprechenden Objekt in SketchUp unsichtbar gemacht. Bei den Schubladen hatte ich allerdings nur die Blenden modelliert, so dass ich da etwas aufpassen musste. Auch fehlten alle Beschläge, wie zum Beispiel die Schubladenschienen, die ich getrennt dazu klicken musste.

Da kein Baumarkt alles hatte, musste ich noch eine Extraliste händisch führen, damit ich wusste, was ich wo bestellen konnte. Aber das ist wohl ein spezielles Problem.

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Theoretisch könnte man das Gerüst doch auch aus IKEA-Küchen-Modulen bauen oder? Arbeitsplätze, Tresenaufbau und Front kann man ja individuell anfertigen damit es am Ende nicht nach IKEA ausschaut …

Das ist sicher kein Problem. Aufgrund der etwas geringeren Tiefe, die sich aus dem kleinen Raum ergibt, musste ich eh säge und dann konnte ich auch die Standardbretter aus dem Baumarkt nehmen. Abgesehen davon mag ich die Spanplatten nicht so gern, aber das ist persönlicher Geschmack. In der alten Bar hatte ich den Boden und 2 Bretter daraus gemacht und keine Probleme gehabt.

Das Basisimaterial bei IKEA ist natürlich Schrott. Aber die Module können auch von handwerklich völlig inkompetenten Menschen wie mir aufgebaut werden. Eine freie Konstruktion würde bei mir immer zu einem windschiefen Ergebnis führen …

Wir haben im Kinderzimmer einen Schrank aus IKEA-Küchenmodulen (40 cm tief) der um ein paar Fronten und eine Sitznische vom Tischler ergänzt wurde. Das wirkt dann ganz okay für die verhältnismässig niedrigen Kosten.

Dann könnte man für die Gläser auch die offenen Schubladen nehmen.

Das sieht richtig cool aus! Sehr schöne Idee.

Würdest Du die Gläser dann ins Backbord stellen oder in die Bar?

Ich habe mal einige meiner Vorüberlegungen ergänzt, denn @T1001 hat in seinem Thread gerade danach gefragt.

Hallo Cheesebert,

wie sind die Höhenmaße deiner Theke.
Das Maß zwischen Arbeitsplatte und Thekenbrett schaut etwas knapp aus um dort Shaker usw. unterzubringen.
Oder sind dort noch Gastro-Normbehälter für Limettenscheiben usw. geplant.
Die Gläserdusche ist direkt vor dem Thekenbrett eingebracht, was ist das daneben, ist das ein Abfallbehälter für ausgepresste Früchte?

Sieht top aus, Respekt! Und das Backboard passt stilmäßig super zum Raum, schöne Lösung. Was mir beim Tresen auffällt - was zum Jigger / Shaker spülen finde ich mittlerweile auch essenziell (das hab ich von deiner alten Bar) - aber warum hast du dich wieder „nur“ für eine „Stand-Alone“-Gläserdusche entscheiden? Ich hab mir für den Zweck einen kleinen GN-Behälter (1/4, 10 cm tief) besorgt, gibt’s schon fertig mit Abfluss, kleiner schwenkbarer Wasserhahn drüber und die Gläserdusche dann zusätzlich in eben diesem Behälter montiert. So hat man mit kaum mehr Platz eine Art Mini-Spüle und kann auch mal einen Drink, Eis usw. wegschütten oder was ausspülen.

@Cheesebert: Ist denn die Bar mittlerweile fertig gestellt? Falls dem so ist, wäre ich neugierig, wie der Arbeitsbereich schlussendlich ausschaut.

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