Gestern kam die Idee auf, zu beschreiben, wie Cocktails fotografisch schön in Szene gesetzt werden können. Bis vor einigen Monaten habe ich einfach mit dem Handy draufgehalten und gut war es. Dachte ich. So ein Cocktail will und soll ja möglichst alle Sinne ansprechen, und das taten die „Fotos“, die ich bis dato davon gemacht habe, irgendwann in meinen Augen nicht mehr. Der Drink bekam nicht die Bühne, die ihm gebührte, zwischen Messerblock und Gewürzsammlung. Er musste seine eigene Bühne bekommen, und dafür besorgte ich mir einen dicken Bogen schwarzer Pappe in A2-Format. Dies sollte der Hintergrund sein. Aussehen tut das Setup dann wie folgt:
Hinten braucht man etwas, das die hochgezogene Pappe abstützt und einigermaßen dort hält, wo sie sein soll. Folgende „Werkzeuge“ kommen dafür zum Einsatz:
Als Kamera dient mir dabei eine Canon EOS 550D mit Aufsteckblitz, den ich aber leicht zur Seite und nach oben abwinkle. Objektiv meist ein Canon EF 17-40 f/4 L, in den letzten Tagen das EF 24-70 f/2,8 L.
Beide Fotos mit einer Brennweite von 135mm fotografiert,
Auch sehr wichtig:
Alles im Vorfeld mit einem leeren Glas oder einem anderen Objekt ausprobieren,
erst wenn ihr mit diesem Ergebnis zufrieden seid, fangt ihr an zu mixen!
Untersetzer etc schon im Vorfeld positionieren!
Dieses Foto haben wir in einem kleinen Fotozelt gemacht
(Auch mit Hohlkehle wie @Grobi69 es schon beschrieben hat)
Bei wenig Licht macht sich der Selbstauslöser in Kombination mit einem Stativ oder einer anderen stabilen Auflage sehr gut. Alternativ zum Selbstauslöser kann man auch einen Kabel- oder Fernauslöser verwenden, um Verwackeln zu verhindern. Ich selbst bewege mich da natürlich auch im Amateur- bzw. Hobbybereich. Sonst hätte ich gerade geschriebenes bei den nachfolgenden Fotos auch beherzigt.
Auch kann es spannend sein, mit verschiedenen Bildausschnitten zu experimentieren. Es muss nicht immer der Cocktail als Ganzes auf das Foto. Das kann aber durchaus auch im Zuge der Bildbearbeitung geschehen.
Fetter Scheinwerfer von rechts, schwächerer Scheinwerfer von vorne-links, LED-Beleuchtung im Hintergrund. Ordentliche Brennweite zum Freistellen. Früchtekorb direkt unterhalb der Kamera.
Abgesehen von der Brennweite ist die Blende entscheidend für die Tiefenschärfe. Man kann auch mit einem 35-mm-Objektiv mit 1.4er Blende schön Motive freistellen und braucht dafür deutlich weniger Platz.
Keine Ahnung wie die Preise sind und es muss ja auch nicht gleich 1.4 in neu sein.
Ich wollte damit auch nur sagen, dass man nicht zwangsläufig ein Tele braucht. Hat man bereits eine lichtstarke Normalbrennweite reicht die eventuell schon aus. Meine größte Brennweite ist ein 56er APS-C von Fuji was umgerechnet 84 mm entspricht. Benutzte ich in Innenräumen quasi nie weil zu wenig Platz ist — also für Personen. Drinks hab ich noch nicht probiert.