Ich stimme zwar vollkommen @lupullus zu, aber m.E. gibt es trotzdem ein Produkt was deine Preisvorstellungen entspricht. Das Kirschwasser von Alde Gott, ich habe sogar die alte Abfüllung hier stehen. Es ist definitiv gezuckert (meiner Messung nach ca. 10 g / Liter), aber in Drinks funktioniert es trotzdem ganz gut.
Besten Dank Lupullus,
wie machen das denn dann die Brenner wie Kammer Kirsch und Co? Ist das Kirschwasser dann kein reiner Kirschbrand, liegt in der Namensgebung eine andere Herstwllungsmethode zugrunde? Es gibt ja diverse Brennereien wo man ein Kirachwasser/Kirsch/„Kirschbrand“ für weniger als 20 Euro den Liter bekommt.
Beim Online-Mezcal-Tasting wurde übrigens auch kurz auf das Verhältnis Agave zu Liter Alkohol eingegangen. Demnach ist Espandin sehr ergiebig und man kommt mit 10 bis 15 kg aus. Bei einigen Wildagaven sind es dann allerdings bis zu 45 kg pro Liter. Das erklärt auch die Preise von über 100 Euro pro Liter …
… plus die Tatsache, dass die Wildagaven kleiner sind und sich halt nicht kultivieren lassen, was die Ernte nochmal zeitintensiver macht.
Dazu kommt: Espadin lässt sich schon nach fünf bis zehn Jahren ernten – Tepeztate wird dagegen mit 25 bis 35 Jahren geerntet.
Ich habe die Liste oben nach meinen subjektiven Eindrücken und ein paar weiteren Tastings ergänzt. Die Problematik, dass gute Obstbrände einfach etwas Kosten bleibt bestehen.
Beim Tasting 2015 lagen Lantenhammer und Scheibel nur im hinteren Mittelfeld. Ich glaube wir bräuchten mal wieder ein Williams-Tasting. Vermixt man ja doch recht häufig …
Ich bin leider noch bis 2028 mit dem Kirschlikör-Tasting beschäftigt.
Was ist denn im unteren Preissegment von den Roner Produkten zu halten? Aprikosen- und Williamsbrand wurden ja schon häufig prämiert. Bedeutungslos?
Ist ja nur mein subjektiver Eindruck. Allerdings ist es im Blindtasting wie ‚Äpfel mit Birnen‘ zu vergleichen wenn man gezuckerte Brände mit dabei hat.
Edit: Hab nachgeschaut und im Tasting damals war nicht die rote Williams Birne von Lantenhammer dabei. Der Scheibel wurde mittlerweile auch gerelauncht. Außerdem kommen bei Obst noch mehr als bei Whisky oder Rum die saisonalen Schwankungen mit dazu.
Ich habe das selbst auch beim ersten Aprikosenbrand Tasting gemerkt. Der gezuckerte Brand gewinnt.
Roner, Walcher, Unterthurner, Pircher etc. sind alle austauschbar und stark gezuckert.
Bin mittlerweile dazu übergegangen Brände von lokalen Erzeugern zu verwenden.
Zum einen unterstützt man lokale kleine Erzeuger, zum anderen ist auch das PLV interessant.
Vorteil bei mir ist natürlich, dass es viele kleine Brenner direkt im Landkreis gibt.
Das ist immer gut. Allerdings finde ich muss man ausprobieren von welchem Brenner was gut ist.
Auf jeden Fall.
Aber ich hab bspw für mich einen Mix-Williams gefunden, der mit 9.99 Euro auf 0,5 l auch echt nicht teuer ist.
Machen die im Nebenerwerb. Hauptberuflich geht der noch normal arbeiten.
Wird denn da getrickst? Dachte Obstbrände dürften in der EU maximal 18g Zucker pro Liter enthalten. Da würde man ja im Rumbereich von einem leicht gezuckertem Rum sprechen.
Vielleicht sollten wir beim nächsten Williams-Tasting die Brände im Sour testen. Dann spielen die bis zu 18g/l auch keine Rolle mehr. Und letztlich wollen wir ja eh wissen, wie das Produkt im Drink funktioniert.
Das war für mich auch der Punkt.
Als ich die Brände versucht hatte, hat mir der Williams pur überhaupt nicht geschmeckt. War mir zu scharf. Ich vertrete aber mittlerweile die Meinung, dass im Mix genau das nötig ist, um sich durch zu setzen.
Bisher stimmt das. Die zwei, drei Drinks damit waren für mich top.
Die gezuckerten Brände sind sehr gefällig. Ich denke auch, im Drink braucht es mehr Charakter und Punch … doof das Rochelt so preisintensiv ist.
Interessant, habe mich mit dieser Spirituosenkategorie noch garnicht auseinander gesetzt. Bestimmt mal einen Obstler irgendwann abgekippt, aber das war’s auch schon.
Grau ist alle Theorie, ich muss das mal selber austesten. Ein Obstbauer hier aus der Region bietet hier auf dem Markt seine Obstbrände an, werde am Samstag mal mit ihm quatschen. Vielleicht süßt er ja nicht, dann kann ich mal probieren. Er schenkt nämlich auch aus.
Dazu kaufe ich mir eine Flasche Pircher Williams, habe ich im Angebot gesehen, die 15 € ist mir der Test wert. Das dürfte doch ein gesüßter, gefälliger, aber charakterloser Vertreter dieser Kategorie sein.
‚Franziska die Brennerin‘ hat die Problematik hier ganz gut zusammengefasst. Auch wenn ich kein Fan der Aufmachung ihrer Produkte bin.
Ich will keiner Brennerei etwas unterstellen, aber wie im Artikel geschrieben sind auch 18 g / Liter viel. Davon abgesehen kann man sein Produkt dann immer noch als Spirituose deklarieren und ‚mit echtem Himbeergeist‘ drauf schreiben.
Gerüchteweise habe ich auch schon gehört, dass so mancher Brenner (auch die Kleine) mit Glyzerin nachhelfen. Dazu findet man aber keine gesicherten Informationen.
Das kann ich so nicht bestätigen. Wenn mir ein Obstbrand zu alkoholisch ist, dann vermixe ich ihn auch nicht.
Es ist bei hochwertigem Obst als Ausgangsmaterial sehr wohl möglich sauber zu brennen und am Ende einen aromatischen Obstbrand herzustellen. Das Aroma kommt dann in der Regel auch im Drink zur Geltung.
Davon abgesehen gibt es auch einige hochprozentige Obstbrände bei denen der Alkohol gut eingebunden ist. Wenn es dann doch mal etwas stärker sein soll. Das hat dann natürlich seinen Preis. (Nein ich rede nicht von Rochelt)