Milchschäumer: Unsexy Technik, bestes Ergebnis.
Wenn über 20% der Drinks am Abend mit Eiweiß bestellt werden würden, wäre das auch mein genutztes Tool.
Da das bei uns nicht der Fall ist (Ausnahmen bestätigen die Regel) nutze ich den Reverse Dry Shake. Und das hat seine Gründe. Speziell bei uns macht es Sinn ihn zu nutzen aufgrund der Art wie wir nutzen und unserer Gläser (unten mehr dazu)
Aber erstmal will ich auf ein paar Dinge im Video eingehen:
- Simple Syrup, also 1:1 Zuckersirup wird zum Glück in Deutschland nicht genutzt. Ich bin mir sicher, dass bei schlechtem Eis und weniger dichtem Zuckersirup immer weniger Schaum entsteht, als bei sehr gutem Eis und dichtem Zuckersirup.
- Eiweiß nicht abgemessen, kann ich schon nicht mehr richtig ernst nehmen.
- Die Zeit und Technik die er alleine für seinen ersten Dry Shake nutzt: Absolut uneffektiv und er macht sich auf Dauer auch die Arme kaputt.
- Warum er normalerweise seine Eiweiß Drinks double-strainen würde würde mich schwer interessieren. Man verliert nur Schaum und damit Aroma.
- Ein Vergleich macht überhaupt nur Sinn, wenn aus beiden Shakern die komplette Menge auch ins Glas geschüttet wird.
- Warum kein Double Shake oder warum Shaken nicht wenigstens zwei Personen mit der gleichen Technik um gleichzeitig ins Glas zu schütten und die Effekte perfekt beobachten zu können?
Ergebnis ist völlig verfälscht für mich und aus meiner Erfahrung stimmt das Ergebnis absolut nicht mit dem Ergebnis eines guten 6/3/2 Sour mit 2:1 Sirup überein.
Sein zweites Video:
- Nasser Shaker (ein bisschen abputzen bringt da auch nicht mehr viel) bedeutet anderes Ergebnis.
- Noch schlimmere Technik und wechselnde Technik. 5x gleich zu Shaken sollte drin sein, wenn man ein Vergleichsvideo machen möchte.
- Schon beim zweiten Drink sagt er wieder alles: Ich bekomm nicht alles ins Glas. Vergleichbarkeit = null
- Technik Nr.3 kann funktionieren, wenn man nicht die ganze Zeit aufhört zwischendrin und mal konsequent bei der Sache bleibt.
- Beim vierten ist mir spätestens aufgefallen, dass er sehr ungenau jiggert. Solte vielleicht etwas genauer gehandhabt werden in einem Vergleich.
- Spätestens beim 4. ist glaub ich alles gesagt zur Vergleichbarkeit beim Eis. Riesen Chunk der stecken bleibt.
Sein Endergebnis passt aber eigentlich ganz gut: Alle Techniken (können) funktionieren.
Am Ende kommt es auf den Drink an den ihr machen möchtet oder was euer Stil ist:
Hier eine kleine Erklärung wie man Konsistenz erreichen kann:
Ich gehe jetzt mal nicht drauf ein, warum der Reverse Dry Shake vor allem in einer Bar mit einer sehr geschäftigen Mixing Station Sinn macht. Das würde jetzt zu weit gehen und für solche Themen würde es eher Sinn machen, eine eigene Sektion im Forum zu bearbeiten.
Allgemein zu Eiweiß Drinks ist zu sagen: Wir wollen einen aromatischen Schaum. Der Drink wird „fluffiger und samtiger“ und optimalerweise hält der Schaum wahnsinnig viel Aroma, dder uns animiert zu trinken.
Das erreichen wir mit jeder der gezeigten Zubereitungsarten in absoluter Perfektion. Vorausgesetzt: Wir nutzen arschkaltes Eis, einen guten TinTin Shaker, geben dem Drink die Shake-Kraft die er verdient und halten uns an ein gutes Sour Verhältnis. Klassischerweise 6/3/2.
Shakt ihr auf normalen Eiswürfeln oder Eisblock?
Letzteres müsst ihr kürzer Shaken für ein gutes Schaumergebnis und ihr habt weniger Verwässerung.
Jetzt ist natürlich die Frage: Was passiert, wenn ich am Ende des Mixing Prozess noch einen Wein oder Ähnliches floaten möchte?
Der Reverse Dry Shake brauch nach dem Füllen ins Glas seine 30 Sekunden um sich zu setzen. Aber dann ist das Floaten ein absolutes Kinderspiel und benötigt nicht mal einen Löffel oder ähnliches Hilfsmittel.
Als kleiner Abschluss:
Ein Whiskey Sour 7/3/2 mit 4cl Eiweiß sollte knapp 8 Sekunden auf einem Eisblock geshaket werden und danach nochmal knappe 10 Sekunden ohne Eis.
Danach passt die Füllmenge perfekt in ein Perfect Serve DOF Glas mit 5x5cm Eisblock oder in einer Perfect Serve Cocktail Schale.
Als Freund von wenig Verwässerung erhält man so den perfekten Whiskey Sour.