Cocktailwettbewerb 2025 - Roter Wermut

Allgemeine Vorgaben

Seit Jahren ist es Tradition, dass wir Nerds uns gegenseitig mit neuen Kreationen zu einem Überthema/einer Kategorie messen. Dabei gilt es, einen Drink in dreifacher Ausführung mit gleichzeitiger Erklärung innerhalb von ca. 10 Minuten vor der Gemeinschaft zu mixen. Spezielle Zutaten sind mitzubringen, Gläser und Mixingutensilien sind vor Ort, es können aber eigene Sachen verwendet werden.

Thema

Das diesjährige Thema, definiert von @Comander02, dem Gewinner des letzten Jahres, ist roter Wermut. Der Wermut sollte im Geschmack schon erkennbar sein.

Wertung

Alle Forumstreffen-Teilnehmer:innen, die nicht am Wettbewerb teilnehmen, dürfen eine Bewertung abgeben. Jede Bewerter:in darf pro Drink eine Bewertung auf einer Skala von 0–10 Punkte (in ganzen Schritten) abgeben. Dabei darf sich jede Bewerter:in ihre eigenen Bewertungskriterien und Gewichtungen definieren (z.B. Einhaltung formaler Vorgaben, Präsentation und Zubereitung, Optik, Geruch, Geschmack, Gesamteindruck, Name), diese sollten allerdings konsequent für alle Drinks angewandt werden.

1. Platz - 7,5 Punkte - @Max

2. Platz - 7,43 Punkte - ohne Namen @Rockbar

Menge Zutat
4,5 cl roter Wermut (Carpano Antica Formula)
2,5 cl Cynar
1 cl leicht rauchiger Islay-Whisky (Ledaig SINCLAIR SERIES Rioja Cask Finish)
min. 2 Dash Angostura-Bitters
min. 1 Dash Orange-Bitters

3. Platz - 6,79 Punkte - @microboy

4. Platz - 6,71 Punkte - @Comander02

5. Platz - 4,64 Punkte - @tk85 und @Marler

Auswertung

@Max @Rockbar @microboy @Comander02 @tk85 @Marler
6 7 4 7 1
8 7 8 8 9
6 7 7 7 6
6 8 7 7 5
9 9 7 5 8
10 8 6 8 4
8 7 9 8 0
8 7 6 6 6
8 7 5 5 5
6 8 9 9 9
9 8 8 6 6
5 7 7 6 6
8 8 6 7 7
8 6 6 5 5
Summe 105 104 95 94 65
Schnitt 7,5 7,43 6,79 6,71 4,64

Aussicht für 2026

Der diesjährige Gewinner des Wettbewerbs @Max hat entschieden, dass das Thema für das nächste Jahr Aquavit ist. Die Spirituose muss einen signifikanten Anteil am Cocktail haben und geschmacklich erkennbar sein. Es reicht nicht den Aquavit zum Parfümieren des Drinks oder im Espuma zu verwenden. :wink:

2 „Gefällt mir“

Das kann gerne so festgelegt werden. Aber was passiert wenn der Aquavit geschmacklich nicht erkennbar ist oder nur zum parfümieren/floaten verwendet wird und trotzdem geschmacklich erkennbar ist? Wer kontrolliert das und wird der Drink dann disqualifiziert? Solange das Bewertungssystem so wie aktuell ist, ist es nicht relevant ob man sich an die Vorgaben hält oder nicht.

Ich wäre sehr dafür das Bewertungssystem gemeinsam zu überdenken. Wo sind die Schwächen und wie kann man diese weitestgehend ausschließen?

Eine Experten-Jury wäre vielleicht ein Weg – das hatten wir meiner Erinnerung nach schon einmal bei einem Wettbewerb in Berlin oder Stuttgart. Alternativ könnten die Drinks auch differenzierter bewertet werden – also mehrere Aspekte (z.B. Umsetzung des Themas, Innovation, Präsentation, Geschmack) werden einzeln bewertet und die Teilnoten werden dann gewichtet ausgewertet. So etwas hatte Steve schon mal angeregt. Ob das anonym erfolgt oder offen können man auch noch einmal diskutieren.

Oder man kombiniert beides …

Das ist eine konkrete Vorgabe von Max für nächstes Jahr.

Falls der Aquavit fehlt oder nur zum Parfümieren/Floaten verwendet wird sieht man das ja bei der Zubereitung schon. In dem Fall darf der Drink natürlich trotzdem gemixt und bewertet werden, aber bekommt hinterher keinen Preis (nachträglich disqualifiziert). So ähnlich war das z.B. 2022 bei @drum-drum mit seinem geNEVER Cocktail, wo er sich geweigert hat mit Genever zu mixen.

Schwieriger zu beurteilen ist natürlich die Frage, ob der Aquavit geschmacklich gut erkennbar ist. Das kann ja durchaus subjektiv sein. Eine Experten-Jury könnte hier natürlich einfacher eine Disqualifizierung aussprechen, oder man sagt, dass es negativ in der Bewertung gewichtet werden soll. Man kann aber auch einfach sagen, dass sind Vorgaben, die alle Teilnehmenden beim Erzeugen der Drinks im Kopf behalten sollten.

Generell würde ich keine „Experten“-Jury mehr haben wollen. Wir hatten spätestens seit dem ersten Treffen in Belgien von der Experten-Jury auf das Tasting-Format gewechselt und ich finde das deutlich inklusiver für die Gruppe. Zumal wir alle mittlerweile ausreichend Erfahrung haben, um Drinks geschmacklich zu beurteilen (ist natürlich trotzdem nicht objektiv.)

Man kann natürlich fixe Bewertungskriterien vorgeben und eine feste Gewichtung. Das sollte dann aber tatsächlich frühzeitig vom jeweiligen Orga-Team kommuniziert werden, damit sich die Teilnehmer darauf vorbereiten können.

Die Bewertung über die vorgedruckten Zettel war dieses Jahr für die schnelle Auswertung natürlich super.

Ich dachte der Sieger bestimmt das Thema und legt nicht die Regeln fest? :exploding_head:

Wie gesagt: Es muss keine ausschließliche Expertenjury sein und man kann einige »Experten« ja auch mit einer allgemeinen Bewertung kombinieren. Die Expertenstimmen könnten dann beispielsweise stärker gewichtet werden. Es gibt sicher bereits bewährte Praktiken – man müsste sich nur mal intensiver damit befassen.

Grundsätzlich finde ich das Abstimmen aller Taster auch nicht verkehrt. Mit nur einer Bewertung in die verschiedene und durchaus komplexe Aspekte einfließen sollen und die dazu noch recht schnell abgegeben werden muss, wird es aus meiner Sicht schnell schwierig und die Subjektivität geht verloren. Anders kann ich mir beispielsweise nicht erklären dass es auch 0 und 1 als Bewertung gab. Bei der geringen Anzahl an Personen reicht eine sehr schlechte oder gute Bewertung aus um das Ergebnis zu beeinflußen. Man hat ja sehr gut gesehen wie eng Platz eins und zwei beieinander lagen. Ein Punkt mehr für Flo und wir hätten zwei Sieger gehabt.

Die Bewertung nach Kriterien aufzuteilen hilft den Tastern sicher deutlich bei der Bewertung und das ist auch bei professionellen Tastings Standard. Liegen zwei Drinks geschmacklich gleich kommen Punkte wie Innovation, Präsentation und Umsetzung des Themas mit ins Spiel. Das hilft am Ende auch den Teilnehmern dabei sich einzuschätzen und zu verbessern.

Soweit ich weiß lag @drumdrum nach der Auszählung auf Platz zwei. Das hätte ja eigentlich gar nicht passieren dürfen da der Drink geschmacklich keinen Genever enthielt. Und genau das ist das Problem.

1 „Gefällt mir“

Hast du den Drink von @tk85 und @Marler probiert? Ich finde schon, dass der Drink sehr großes Potential für Polarisierung hatte. Das ist immer das Risiko mit herzhaften Drinks. Wenn jemand keine größere Menge Salz oder Fischsuppe im Drink mag, dann kann das durchaus schnell eine Bewertung „untrinkbar“ ergeben. Ich glaube ohne die Aufmachung und Story hätte der Drink durchaus noch schlechter abschneiden können.

1 „Gefällt mir“

Genau hier liegt der Punkt: »mögen« ist subjektiv. Ein erfahrener Taster oder Experte kann einen Drink mit Zutaten die er persönlich »nicht mag« trotzdem gut bewerten wenn der Drink denn gut ist. Und der Experte wird schlechter bewerten wenn der Drink gut ist aber die Aufgabe nicht erfüllt wurde.

Ich vermute mal die wenigsten von uns sind große Aquavit-Fans. Man kann also eigentlich schon jetzt davon ausgehen, dass nächstes Jahr der Drink gewinnen wird, der am wenigsten nach Aquavit schmeckt. Wollen wir das?

Persönlich schließe ich mich da übrigens überhaupt nicht aus. Ich bin froh, dass ich die Drinks nicht bewerten musste. Und wenn ich sie hätte bewerten müssen hätten mir mehrere Kategorien sicher geholfen. Einzelne Aspekte einzuordnen ist einfacher als eine Gesamtnote im Kopf zu vergeben.