Zuckergehalt von Likören?

Hallo zusammen,

verschiedene Liköre haben verschiedene Zuckergehalte. Doch wie viel ist in einem „normalen“ Likör wirklich drin?
Ohne gerade die passende EU-Verordnung nennen zu können hat ein Likör, so meine ich, mindestens 100 g Zucker pro Liter Likör. Bei „Crème de“ Likören sind es 250 g Zucker pro Liter. Und für einen Crème de Cassis kommen meiner Erinnerung nach 400 g Zucker pro Liter rein. Es kann also eine ganz schön süße Angelegenheit sein.

Meine Frage: Was sind denn normale Zuckermengen in üblichen Likören von Giffard, St. Germain, De Kuyper, Marie Brizard & Co?


EDIT: Liste mit Zuckergehalt von Cocktailzutaten

Hat jemand „Liquid Intelligence“ von Dave Arnold (muss ich mir endlich mal zulegen). Darin sind wohl unter anderem der Zuckergehalt von einigen Likören aufgeführt. Für Campari sind es wohl 24% (Quelle) und für Chartreuse 25% (Quelle).

Es gibt einige Webseiten, die aus Datenbanken versuchen automatisch die Nährwerte verschiedener Spirituosen zu bestimmen. Aber häufig kommt da absoluter Blödsinn bei raus…

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Campari kann ich bestätigen, auf dem deutschen Markt sind es 24,8 % (Gewichts-Anteil) Zucker (Quelle: Pressesprecher, 2012). International dürften der Anteil je nach Markt geringfügig schwanken, der Alkoholgehalt ist ja auch nicht überall exakt gleich.

@drum-drum: Die Zahlen kommen aus der sog. EU-Spirituosenverordnung von 2019, Anhang I Nr. 33. 100 g / Liter sind der Mindest-Zuckergehalt für die meisten Liköre, Ausnahmen: Kirsch/Sauerkirschlikör aus Kirschbrand (mind. 70 g/l) und Enzianlikör sowie mit Wermut aromatisierte Liköre (mind. 80 g/l). Mit „-creme“ bezecihnete Liköre mind. 250 g/l, Crème de Cassis mind 400 g/l, Sambuca mind. 350 g/l, Maraschino mind. 250 g/l, Eierlikör mind. 150 g/l,

In der Praxis ist fast immer viel mehr Zucker drin als man denkt, bzw. erheblich mehr als die Mindestmenge von 100 g/l. 200-300 g/l ist eher die Regel denn die Ausnahme.

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Natürlich darf bei dem Thema nicht der Link zur passenden Cocktailpodcast-Folge fehlen :wink::

:studio_microphone: #10 – Likör mit Jörg Meyer und Mario Kappes | Cocktailpodcast

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Ich habs, aber da mir hier ja schonmal bilder gelöscht wurde die werbebilder einer Flasche eines Herstellers war, werde ich den Teufel tun und die Seite abfotografieren und reinstellen :wink:

und abtippen, äh, nein,

wenns ok hier ist, kann ich es natürlich abfotografieren

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@angrist Ich habe mich mal kurz laienhaft eingelesen. Es scheint wahrhaftig nicht immer ganz einfach zu sein geschützte Werke zu nutzen. Bildmaterial ist wohl sehr heikel. Allerdings kann man offenbar kurze Textpassagen und Daten zitieren im Rahmen des Zitatrechtes. Das verstehe ich so, dass ein paar Sätze und Daten möglich sind, sofern man die Quelle korrekt angibt und nix am Text ändert. Also könnte ein Bild der Textpassage aus dem Buch sogar besser sein als ein Abtippen, denn so umgeht man die Gefahr falsch zu zitieren. Dabei sollten aber keine Grafiken oder so abgebildet sein.

Wichtiger Hinweis: Ich bin kein Jurist und es ist nur gefährliches Halbwissen, was ich mir gerade mal in ner halben Stunde angelesen habe.

ganz ehrlich, kein Mensch in keinem Forum kümmert das und ich hab noch nie gehört das es probleme gab, wenn man eben nicht ganze bücher, comics und co teilt.

Deswegen war ich auch so verwundert das damals im Mozart thread so ein Fass aufgemacht wurde :sweat_smile:



Warum das forum das zweite Bild falsch dreht, keine ahnung

Hab es richtig fotografiert

Da glanzpapier und abgedunkelten Wohnung wegen Hitze, sprich deckenlicht, gar nicht so leicht lesbar zu fotografieren

Und welcher Creme de cacao es nun ist von dem er redet, keine Ahnung.
Müsste man nachforschen was es damals auf dem US Markt so gab

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so nun habt ihr die Liste,

irgendwelche Erkenntnisse jetztt daraus für euch ?

wobei die Präambel der Liste ja zeigt dass sie nicht unbedingt genau sein muss und generisch „creme de cacao“ etc ist natürlich auch schade.

Plus das buch ist alt inzwischen, es könnten sich dinge geändert haben.

Wohl nicht bei sowas wie Cointreau, aber bei anderen sachen evtl

Ich denke die Eingangsfrage von @drum-drum wurde hinreichend beantwortet. Die Liste aus „Liquid Intelligence“ scheint mir noch der seriöseste Überblick zu sein, auch wenn Arnold im Intro ja selbst einräumt, dass manche Angaben geschätzt sind. Der Zuckergehalt von Flüssigkeiten ist halt nicht so einfach (per Refraktometer) messbar, wenn noch Alkohlol enthalten ist.

Es wäre echt mal an der Zeit, die Kennzeichnungspflicht für Spirituosen (und überhaupt alle alkoholhaltigen Getränke inkl. Bier, Wein, Zwischenprodukten) ordentlich zu regeln. Sprich: Es müssen, genau wie bei „normalen“ Lebensmitteln, alle Zutaten, Allergene und Nährwerte auf’s Etikett. Es könnte so einfach sein …

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Vielen lieben Dank @angrist für die Listen! :grinning: Es ist bereits benutzt worden beim Ansetzen von eigenem Likör! Ich war erstaunt, dass die Zuckergehalte doch so hoch liegen. Ich hatte nämlich angefangen mit 10% Zuckeranteil. Dass sogar ein süßer Wermut ca. 13 bis 16 % Zucker beinhaltet hat mich doch geflashed. Und viele Standard-Likör liegen offenbar bei ca. 25 %. Darüber hinaus gibt es aber auch welche die bis 40 % gehen (Crème de Liköre).

Das Wissen hat mich weitergebracht.

wobei es mich doch wundert, dass Arnold da nicht etwas mehr in die Tiefe gegangen ist,

teils geht er bei anderen sachen ja extrem ins Detail und benutzt sündhaft teures Equipment,

Und wenn man die Flüssigkeit zb verdampft, sprich alkohol und wasser rauskriegt, könnte man eventuell etwas genaueres sagen

Weiß jemand ob der Zuckergehalt in dem Buch in Brix, sprich Gewichts-Prozent, angegeben ist?


EDIT: Okay, habs selbst herausgefunden. Antwort ist: Nein! Die Angaben sind (leicht irreführend) in kg/l.

Wie erkennt man das? Wenn es Gechichts-Prozent wären hätte Simple Sirup (1:1 Zucker) logischerweise 50%. Hier stehen aber 61,5%. Die Dichte von Zuckersirup mit 50% Gewichts-Prozent ist 1,23 kg/l (Quelle: Internetchemie). Die Hälfte davon, sprich 61,5 g/l, ist dann der Zuckergehalt.

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Ich habe in letzter Zeit auch einige Liköre selbst hergestellt. Teils habe ich da sehr gute Ergebnisse erreicht, teils, naja😝

Aber mal konkret zu meiner Frage:

Ich habe neulich einen Kaffeelikör hergestellt. Kaffeebohnen mazeriert und dann zusätzlich Espresso dazugegeben, vom Geschmack ist er gut geworden.
Der Gedanke war dann eine seidige Textur hinzubekommen ohne dabei zu viel Zucker hinzugeben zu müssen.
Xanthan war hier das Mittel der Wahl um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Leider hat das nicht funktioniert. Die Textur ist zwar dicker, geht aber eher in Richtung Gelee. Denke das die Menge Xanthan ok war, es sich aber um das falsche Mittelchen handelt.

@drum-drum Hast du schon Erfahrungen mit solchen Mitteln gemacht?
Lohnt es sich mit Gummi Arabicum und Pektinen weiter zu experimentieren? Oder ist die beschriebene Textur eben nur durch Zugabe von mehr Zucker zu erreichen?

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