In letzter Zeit bin ich auf der Suche nach neuen Drinks über viele sub-par Rezepte gestolpert. So kam ich auf die Idee diesen Thread auf zu machen.
Der Gedanke ist, dass wir hier gemeinsam an Rezpten werkeln, bis wir einen tollen Drink entwickelt haben, den wir dann in unsere Datenbank aufnehmen können. Damit möglichst viele User sich an der Entwicklung beteiligen können und der Drink anschließend einer breiteren Masse zugäglich sein kann, sollten wir versuchen auf gängige Spirituosen zurück zu greifen, und auf sonstige Zutaten (Früchte, Gewürze, etc.) die man leicht im Supermarkt besorgen kann.
Zum Start würde ich gerne einen Drink mit Pisco kreieren, da wir noch viel zu wenig Pisco-Drinks in der Datenbank haben. Meine erste Version für euch zum weiter basteln:
6 cl peruanischer Pisco (z.B. Mosto Verde Italia von Barsol)
3 cl Cocchi Americano
0,6 cl Aperol
1 Dash Orange-Bitters
Pisco aus armomatischen Trauben ist ja extrem fruchtig, aber auch recht fragil im Geschmack. Daher die Idee in Richtung Martini zu gehen, um den Pisco im Vordergrund zu belassen. Passende Aromen, die mit der Traube harmonieren könnten sind fruchtig oder blumig und sollten sehr sparsam verwendet werden. Ich dachte zunächst an Crème de Violette, solch einen Likör haben aber vielleicht zu wenig User (oder nur eine schlechte Version). Daher die Idee mit Aperol. Eigentlich hasse ich den, meines erachtens, sehr künstlichen, intensiven Geschmack von Aperol, aber in vorsichtiger dosierung könnte das schon passen.
Was denkt ihr? Habt ihr Vorschläge den Drink zu verbessern? Tobt euch aus!
Ohne es gerade gemixt zu haben möchte ich frische Weintrauben mit in den Ring werfen. Ich könnte mir vorstellen, dass 5 gemuddelte Weintrauben (weiß) einen gute Ergänzung wären, falls man von stirred Drink auf shaken Sour umschwenken will. Quasi in Richtung Pisco-Enzoni.
Ansonsten schreit der sich bereit gut lesende Cocktail von @lupullus nach einer dezenten Ergänzung. Vielleicht etwas Anis in Form von Absinth? Vielleicht ein klein wenig Crème de Cacao was mit Cocchi Americano und Aperol gut funktioniert. Ich würde es glaub zunächst mit Absinth versuchen und mit einer Grapefruitzeste abspritzen.
Pisco-Enzio sollte man auf jedn Fall mal testen, unabhängig von dieser Tüftelei (ich glaube das wird dann schon ein sehr anderer Drink.) Weißetrauben sollte ich mir eh morgen mal kaufen, um auch @Mixael s Push Forward zu testen.
Absinth und Crème de Cacao habe ich jetzt getestet.
Absinth domiert den Drink zu stark, selbst in kleinen Mengen. Das hatte ich schon befürchtet.
Mit einer kleinen Menge (0,6 cl) Crème de Cacao beginnt der Geschmack vom Cocktail sehr interessant. Vielleicht etwas zu süß. Das Problem ist, dass der Übergang zum trockenen Nachgeschmack dann unharmonisch wird.
Vielleicht probiere ich bei Gelegenheit mal einen Teil vom Cocchi durch Fino oder Amontillado Sherry zu ersetzen. Ich glaube ein nussige Note im Nachgeschmack könnte das Geschmacksprofil harmonisch abschließen lassen.
Habe jetzt mal auf einen Pisco-Enzoni ausprobiert. Im Enzoni den Gin mit Pisco und Zitronensaft mit Limettensaft ersetzt. Das funktioniert schon recht gut. Ich suche jetzt noch nach einer alternative zum Campari in dem Drink. Irgend einen Amaro. Ich finde Campari ist ein bisschen zu spitz im Nachgeschmack.
Trä-Kál hat sowohl fruchtige Noten, wie Obstbrände, aber auch würzige Noten, wie z.B. Aquavit. Wobei ich weder die Fruchtnoten noch die Gewürze zuordnen kann. Jetzt kann man natürlich sagen: Ah, kenn ich: Gin! Als solchen würde ich Trä-Kál aber auch nicht einordnen. Schmeckt weniger frisch.
Wenn man also die Hausbar umbedingt um eine weitere Spirituosengattung erweitern will, und einem der Preis egal ist, kann man sich mal ne Flasche zulegen. Es ist jetzt aber nicht die große neue Errungenschaft für die Bar, wie es z.B. Mezcal war. Die potentielle Breite des Einsatzgebiets in Cocktails ist wohl eher mit Aquavit zu vergleichen.
Das klingt so in die Richtung wie BIRDS Weissbrand? BIRDS ist ja mWn ein Weißweinbrand der dann ähnlich zu Gin mit Botanicals versetzt ist. Ist das bei Trä-Kál ähnlich, nur das die Basis ein Obstler ist?
Das Prinzip ist zügig erklärt, aber komplex: Die alkoholische Basis stammt aus regionalen Apfel- und Birnenvarietäten, die gebrannt werden. Beim zweiten Destillationsvorgang kommen Beeren dazu: Maqui, Murta und Holunder. Im dritten und letzten Schritt geht es um Kräuter. Um das Problem der saisonalen Verfügbarkeit zu umgehen, wird hier teilweise mit Ölen gearbeitet, die man aus Kräutern Patagoniens (Tepa, Wasserminze, Lorbeer, Minze, Paramela und Chilenische Winterrinde) gewinnt. Für etwas mehr Kraft werden drei davon auch noch als frische Kräuter via Dampfinfusion beigegeben.
Habe vor kurzem nochmal ein paar Varianten getestet. Einmal mit Cynar und einmal mit Averna anstelle von Campari. Beides funktioniert auf seine eigene weiße und beides passt besser als Campari. Mit Cynar bleibt der Drink etwas bitter und ist recht vielschichtig. Mit Averna wird der Drink runder aber auch etwas langweiliger.
Andere Amaros sollten auch gut funktionieren. Ich denke, das könnte sogar ein guter Drink sein, um die Eigenschaften von Amaros im Drink auszuprobieren.
Ich hatte ja kürzlich den Berlioni probiert und war nicht sooo begeistert:
Heute mal mit Cynar und Noilly Prat Dry gestartet. Was mir direkt dazu einfiel war Aquavit!
Jetzt trinke ich also erstmal equal Parts Cynar - Aquavit - Noilly Prat Dry. Das passt schon sehr schön. Vielleicht nächstes mal sogar noch etwas weniger Aquavit und dafür noch eine vierte Zutat?
