Moon Over Pontchartrain ist ein großartiger Drink. Tolles Aromenspiel: Trockenfrüchte, Piment, andere Gewürze, karamellisertes Popcorn. Wenn, jemandem der Drink ungekühlt zu süß ist, kann ich das verstehen aber nur ohne Kühlung werden die Aromen voll zur Geltung kommen.
Benton’s Old Fashioned & End Of Days
Hier gab es heute zwei Cocktails.
Bentons’s Old Fashioned
Im Jahre 2008 von Don Lee in der PDT Bar in New York City kreiert, handelt es sich um einen sehr herzhaften Cocktail mit Speckfett.
Rezept:
• 6 cl Bacon-Fat-Washed-Bourbon-Whiskey* (Wild Turkey Rare Breed)
• 0,75 cl Ahornsirup (Grad C)
• 2 Dashes Angostura Bitters
• Garnitur: Orangenzeste und Bacon (über direkter Hitze angegrillt und bei indirekter Hitze mehrfach mit Ahornsirup und Chipotlepulver glasiert)
Kaltrühren, auf Eis abseihen, garnieren.
*Baconbourbon: Speckfett mit Bourbon mischen, ausfrieren und durch einen Kaffeefilter passieren.
Sehr cremiges Mundgefühl, dabei angenehm stark, würzig, herzhaft und fruchtig. Das Fat-Washing sorgt für Vollmundigkeit und leichte Umaminoten, sowie ganz dezenten Rauch. Der Ahornsirup bringt eine karamelljge Süße ein und der Bourbon bildet ein kraftvolles Fundament. Bitters und Orangenzeste runden den Cocktail ab. Die Bacon Garnitur zum snacken ist auch richtig gut.
Schöner Old Fashioned Twist
End of Days
Einer meiner liebsten Beertails. Eigentlich mit 3 cl IPA, erhöhe ich den Anteil gerne ein wenig.
Rezept:
• 2,25 cl weißer Tequila (Herradura)
• 2,25 cl Campari
• 2,25 cl Limettensaft
• 1,5 cl Demerara Sirup
• ca. 5 bis 6 cl India Pale Ale (Störtebeker New England IPA)
• Garnitur: Grapefruit Zeste
Alles außer Bier shaken, auf frisches Eis abseihen und mit dem Bier toppen.
Erfrischend, fruchtig, herb, mit schönem Säurespiel.
Alle Zutaten harmonieren perfekt miteinander. Agaviger Tequila, bitterer Campari, saurer Limettensaft, süßer Demerara Sirup, sowie spritziges und malziges Bier. Grapefruit und Pfirsich sind weitere vorherrschende Geschmackseindrücke.
Zwar schon oft gemixt, aber immer wieder gut.
Mit welchen Mengen machst du den Bacon-Bourbon. Ich hatte mich mal an einer Anleitung aus der Mixology versucht und das funktionierte null. Die Menge Fett aus dem Bacon war beispielsweise viel zu gering …
Immer nach Gefühl. Ich habe etwa 150 g Bacon in der Pfanne gebraten und das bisschen entrstandene Fett und Bratensatz mit nur 7,5 cl Bourbon vermischt.
Dank dir. Dann starte ich noch mal einen Versuch …
Cocktails von Gestern Abend
Gestern habe ich einen Aperitif serviert und nach dem Essen einen Cocktail kreiert, weil mir der Pommeau de Normandie, den ich statt eines Dessertweins geöffnet habe, so gut gefiel. Bei Pommeau de Normandie handelt es sich quasi um das Apfelsaft und Calvados Pendant zu Pineau des Charentes. Apfelsaft der mit Calvados auf 17 Volumenprozent aufgespritet und anschließend für mindestens 14 Monate in Eichenfässern lagern muss. Erinnert sowohl an Sherry, als auch an Portwein, ist dabei aber sehr Calvados und Apfelgeprägt.
Aperitif: Giant Step
- 1,5 cl Falernum (homemade)
- 1,5 cl Grapefruitsaft (Eigentlich weiß, ich habe aber nur pinke Grapefruits bekommen)
- 0,5 cl Limettensaft
- 0,25 cl Orangenblütenwasser
- ca. 10 cl Sekt zum Auffüllen (Zotz Nobling)
Alles außer Sekt shaken, double Strain, mit dem Schaumwein toppen.
Würzig, spritzig, floral und erfrischend säuerlich, allerdings auch mit einer stimmigen Süße durch das Falernum.
Anschließend folgten das Hauptgericht und ein Dessert, danach habe ich mir noch folgenden Cocktail gerührt, der sich grob am Manhattan orientiert:
Hidden Orchard
- 6 cl gereifter Demerara Rum (El Dorado 15)
- 1,5 cl gereifter high Ester Jamaica Ru (Hampden HLCF Overproof)
- 4,5 cl Pommeau de Normandie (Christian Drouin)
- 2 Dashes Chocolate Bitters
- Garnitur: Orangenzeste
Stir, strain, straight up
Sehr rund und stimmig. Der Demerara Rum ist tonangebend, der Jamaica Rum bringt eine leckere Esteraromatik ein. Der Pommeau liefert eine dezente Süße, die allerdings nicht so stark ist, wie bei Verwendung von süßem Wermut.
Reichlich Röstaromatik, überreife Ananans, dazu Apfel, etwas Obstbrandiges, Melasse und Karamell, sowie warme Gewürznoten.
Kann man durchaus machen.
Castaneda’s Companions
4,5 cl Mezcal
1,5 cl Cynar
1,5 cl gelber Chartreuse
1,5 cl trockner Wermut
habe den Drink ausversehen geschüttelt. Das Resultat war eher unstimmig. Werde ihn vielleicht wann anders nochmal korrekt gerührt testen.
Na klar verändert sich der Drink leicht in der Textur wenn man die Zubereitungsweise ändert. Aber ich hatte bspw noch nie dass sich ein Drink von bspw. einer 7/10 zu einer 8 oder 9/10 ändert nur weil ich gerührt statt geschüttelt habe oder umgekehrt. Wenn er unstimmig war, wird er es meiner Meinung nach auch bleiben
Bei dem konkreten Drink denke ich auch nicht, dass der sich noch zu einer 9/10 entwickelt. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich einen richtig schönen Old Fashioned shake und dann 10°C zu kalt trinke wird sich dies neben der Textur und zusätzlichen Verwässerung negativ auf die Aromatik auswirken, halte ich es schon für möglich, dass der von 9 auf 7 Punkte fällt.
Ok, ich bin mir da gerade unsicher, aber willst du damit sagen, dass der Temperaturunterschied von einem gerührtem zu einem geshakedem Drink ~10°C beträgt. Oder beziehst du das auf Old fahioneds?
Edit: Hier hatten wir mal eine Diskussion dazu im alten Forum. Ich gehe davon aus, das wir um ein Blind Tasting mal nicht drum rum kommen. Ich vermute es sind Nuancen an Unterschied.
- Eissplitter
- Mundgefühl
- evtl. höhere Aromatik durch größere Luftuntermischung beim Shaken
Beim shaken erreicht der Drink bereits nach 10 Sekunden etwa -5°C. Danach sättigt die Temperatur knapp unter -5°C. Daher macht es selten Sinn länger zu shaken (es sei denn man möchte z.B. durch Eiweiß eine bestimmte Textur erzeugen.
https://cookingissues.com/2010/09/02/cocktail-science-in-general-part-1-of-2/
Die niedrige Temperatur macht auch Sinn bei Drinks mit hohem Säure-Anteil. Wir wissen alle, dass ein zu warmer Sour „anstrengend“ zum Trinken wird.
Beim Rühren kannst du aber recht beliebig die Temperatur des Drinks zwischen Raumtemperatur und -5°C einstellen (wobei es abhängig von der Eiswürfel größe mehrere Minuten dauert, um auf -5°C zu kommen.) Jetzt gibt es natürlich gerührte Drinks, bei denen ich durchaus auch -5°C erreichen will, wie z.B. bei einem klassischen Martini. Aber wenn ich Sipping-Spirituosen einen Old Fashioned zubereite oder mit einem geilen Clairin einen Ti Punch, dann will ich nur die aller nötigste Kühlung (wenn überhaupt), um möglichst das volle Aroma der Spirutuose auszunutzen (ich beziehe mich hier lediglich auf Temperatur nicht auf Verwässerung). Welche Temperatur letztlich ideal zum Trinken idt, kommt halt voll auf den Cocktail und manchmal auch auf die Qualität der Zutaten an.
Und, ja, die Temperatur des Drinks verändert sich natürlich noch im Glas (insbesondere wenn kein Eis dabei ist). Insbesondere, wenn der Temperaturunterschied zwischen gemixtem Drink und Raumtemperatur groß ist. Deshalb will man einen Martini ja auch in einem vorgefrosteten Glas servieren und innerhalb von 10 Minuten trinken.
Hier gibt es ein paar Daten dazu, allerdings eher für Wein (keine vorgefrosteten Gläser und auch kein Drinks mit -5°C):
super interessanter Link, danke dafür
Ich dachte die Ergebnisse wären in unserer Community hinlänhlich bekannt.
Wurden auf meinem ersten oder zweiten BCB vorgestellt. Es gibt noch einen 2. Teil, der sich unteranderem mit Texrur beschäftigt. Ist aber nicht ganz so spannend wie Teil 1.
Sollte man erwarten
Well Oiled Mai Tai
6cl Aged Rum
1,5 cl Orgeat
0,75 cl Falernum
2,25 cl Limettensaft
2 Dashes Angostura
Shaken und auf crushed Eis abseihen. Mit Minze, Maraschino Kirsche und Ananaswürfel garnieren.
Würzige Variante des Klassikers, fand ich richtig lecker.
Blackthorn (english)
4,5cl Gin
2cl Sloe Gin
2cl Wermut Rot
3 dsh Orange Bitter
Würds nächstes mal ggf. 3/3/2 machen, so nicht ganz mein Fall…
8x Gin Basil Smash
4x Daiquiri
2x Diplomat
2x Boulevadier
4x Dark’n’Stormy
4x Horses Neck
2x Gin & Tonic
Kleine Feier mit den Sportfreundinnen …
Melon Maple Fizz
aus dem Difford´s Guide, Melon Maple Fizz
3cl London Dry Gin (Beefeater 47)
3cl Melonen Likör (Midori)
1,5 cl Zitronensaft
1,5cl Ahornsirup
1,5cl Eiweiss (Frisch von den eigenen Raptoren)
Soda
Die Melonenstücke haben wir weggelassen, war auch so ein super Drink.
Der klingt sehr interessant und da hätte ich auch alle Zutaten vorrätig.
Wobei ich stark bezweifle, dass Vorfrosten bei einer dünnwandigen Cocktailschale einen signifikanten Einfluss auf die Temperatur des Drinks hat. Bei einem schweren Tumbler sieht das sicher anders aus … müsste man mal testen.