Singapore Sling - Diskussion

Wir brauchen noch ein Singapore Sling Rezept.

Ich habe vorhin mal das Dale DeGroffs Rezept vom Difford’s Guide ausprobiert, da dieses dort recht ordentlich bewertet wurde:

Menge Zutat
4,5 cl Dry Gin
4,5 cl Ananassaft
1,5 cl Limettensaft
1,5 cl Kirschlikör
0,75 cl D.O.M Benedictine
0,75 cl Triple Sec
0,25 cl Zuckersirup
1 Dash Angostura Bitter

Deko: Cocktailkirsche + Ananasspalt

Das Rezept funktioniert zwar, haut mich aber nicht vom Hocker. Ist halt so Gin mit Ananassaft und dann unidentifizierbares anderes Zeug. Vielleicht muss das beim Singapore Sling so sein? Dazu kenne ich den Drink zu wenig.

Habt ihr gute Rezepte zu diesem Drink, die ihr weiter empfehlen würdet?

Dein Post erinnert mich daran, dass ich schon Jahre keinen mehr gemacht habe.

Mein damaliges Rezept erscheint mir auch viel zu saftlastig.

3 cl Gin
0,5 cl Triple Sec
1,5 cl Kirschlikör
0,5 cl Benedictine
1 cl Grenadine
1,5 cl Limette
12 cl Ananassaft
Dash Angostura

Ich habe ich schon ewig keinen mehr getrunken. Vielleicht findet sich hier was Interessantes?

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Mein kleiner Tipp schon mal: Probiert mal D.O.M Benedictine pur. Für meine Geschmacksknospen schmeckt das nach einem stark gesüßtem Kräuterlikör auf Basis von minderwertigem Neutralalkohol. Ich kann nicht sagen, was die da machen, aber ich kann euch sagen, dass ich es mit einigen anderen Kräuterlikören ausgetestet habe. Das Ergebnis war, dass zwar D.O.M Benedictine oftmals namentlich vorgesehen ist aber ein gelber Chartreuse (jaune) einen qualitativ besseren Cocktail macht ohne die geschmackliche Grundausrichtung des Cocktails zu verändern.

Mach ich bei Gelegenheit gerne mal. Allgemein gibt es schon ein paar Drinks mit D.O.M Benedictine, die ich mag. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich die meisten Benedictine-Drinks als gut aber nicht besonders bewertet habe: Themen mit dem Schlagwort benedictine

In dem oben beschriebenen Rezept, wird dies aber nicht ins Gewicht fallen. Ich konnte den Benedictine im Geschmack nicht identifizieren. Ich vermute, dass er schon beiträgt, aber wie viele von den anderen Zutaten nur in einem geringen Maße.

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Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich magst Du einfach nur kein Bénédictine. Ich halte dessen Geschmack für nicht ersetzbar.

Bénédictine wird auf Basis von Neutralalkohol hergestellt und enthält laut Mixology 330 g Zucker je Liter. Ich sehe beides aber nicht als Nachteil und finde es gibt einige sehr schöne klassische wie moderne Bénédictine-Drinks …

De La Louisiane, Good Cork, Vieux Carré, Yesterday, Today & Amaro, 100 Year Old Cigar und für die Chartreuse-Lover noch den Purgatory! :nerd_face:

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Schwierige Sache. Ziemlich verbreitet ist folgendes Rezept:

30 ml Gin
15 ml Cherry liqueur
7.5 ml Cointreau
7.5 ml DOM Bénédictine
120 ml Fresh Pineapple Juice
15 ml Fresh Lime Juice
10 ml Grenadine Syrup
A dash of Angostura bitters

Pour all ingredients into a cocktail shaker filled with ice cubes. Shake well. Strain into Hurricane glass. Garnish with pineapple and maraschino cherry

Das ist das „offizielle“ IBA-Rezept (Quelle) und wurde offenbar auch über längere Zeit - wohl ungefähr seit den 1970er Jahren - vom Raffle’s Hotel in Singapur verbreitet bzw. laut Robert Hess in dieser Form auch an der legendären Long Bar des Hotels zubereitet (Quelle). Hess’ Posting ist allerdings schon über 10 Jahre alt. Auch Azlin Bloor, nach eigenen Angaben Stammgast der Bar, veröffentlichte 2014 zwei Rezepte aus der Bar (ein „offizielles“, eins vom Personal), Zutaten wie oben und nur ganz geringfügige Abweichungen bei den Mengen (Quelle).

Ich hab den Singapore Sling schon ein paar mal nach o.a. „IBA“-Rezept gemacht, ist halt fruchtig und ziemlich süffig und kommt daher allgemein ganz gut an. Noch etwas besser finde ich die von Bloor zitierte Version („Alex’s“)

40 ml Gin
15 ml Cherry Brandy (any good brand will do)
10 ml D.O.M. Bénédictine
10 ml Contreau
100 ml Pineapple Juice
15 ml Lime Juice
10 ml Grenadine
3 dashes of Angostura Bitters
handful ice cubes, garnish with a slice of pineapple

Also etwas mehr Gin, Bénédictine und Cointreau sowie etwas weniger Ananassaft.

Im Zuge der Wiedereröffnung der Bar nach der zweieinhalbjährigen Renovierung des Hotels wurde die Rezeptur offenbar verändert und seit November 2018 der „Sustainable Singapore Sling“ gereicht: „Revitalized with elevated craft ingredients, the iconic cocktail returned with a refreshed taste profile, crafted to suit the modern palate while staying true to its original recipe and heritage“ (Quelle). Was genau verändert wurde steht aber nicht dabei.

Das folgende Rezept

1,5 oz (4,5 cl) London Dry Gin
0,5 oz Kirsch-Likör (1,5 cl)
0,25 oz DOM Benedictine (0,75 cl)
0,75 oz Zitronensaft (2,25 cl)
0,25 oz Demerara Zuckersirup (0,75 cl)
2oz Soda Wasser (6 cl)
1 Dash Orangen Bitters
1 Dash Angostura Bitters

… welches Florian Lars (YT-Kanal Kutlivierte Tresenwesen) in diesem Video als das beste bezeichnet, ist ebenfalls sehr schön, dürfte auch eher dem Zeitgeist entsprechen, ich würde es aber getrennt als Straits Sling führen. Unter einem Singapore Sling verstehe ich dann doch eher die fruchtig-opulente Mischung mit Ananassaft und Grenadine, aber ohne Soda.

Nachdem ich auch Simon Difford’s Abhandlung zur Geschichte des Singapore Sling gelesen habe, würde ich mich der Meinung anschließen, dass der Singapore Sling, sowohl mit Ananassaft als auch mit Soda Wasser eine Daseinsberechtigung hat. Erstere Variationen haben den Drink berühmt gemacht, während letztere (entgegen der Geschichte aus dem Raffle’s Hotel) näher an dem Ursprung des Rezepts liegen. Persönlich würde ich bisher keine Variante mit Ananas weiter empfehlen. Ob ich eine gute Variatne mit Soda Wasser finde, wird sich noch zeigen…

Ich fand das Rezept, dass Joerg Meyer (ja, trotzdem) publiziert hat mit Soda Wasser ziemlich gut. Wenn ich mich richtig erinnere, ging es so:

6 cl Bobby’s Gin
2 cl Cherry Heering
2 cl Benedictine
2 cl Zitronensaft
Bitters?
mit Soda toppen

Bobby’s Gin ist halt kein klassischer Gin sondern hat eine starke Zitronengrasnote und wenig Wacholder, aber ich fand das passt gut.

Ich bin vom persönlichen Geschmack bei den von @chris genannten, oberen beiden, Versionen. Der IBA-Rezept oder auch Raffle’s Rezept, sowie der von Bloor zitierten Version „Alex’s“. Wobei ich eher bei Alex’s Version bin und sogar die Ananassaftmenge auf 8,5cl reduziert habe.

Hallo
Ich möchte mir kommendes Wochenende den Singapore Sling mixen.
Nachdem hier mehere Rezepte diskutiert wurden bin ich nun nicht sicher, welches Rezept ich verwenden soll.
Hoher Vertrauen habe ich auf jeden Fall zu Florian Lars von Kultivierte Tresenwesen, allerdings verwendet er in seinem Rezept ohne Ananassaft noch zusätzlich Orange Bitters, welche ich nicht habe und mir jetzt nur deshalb auch nicht kaufen möchte.
Soll ich daher das Florian Lars Rezept ohne Orange Bitters verwenden oder dann doch das Rezept mit Ananassaft vom Diffords Guide?

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Ich würde auf jeden Fall ein Rezept mit Ananassaft mixen da diese Variante den Drink berühmt gemacht hat und heute in gewisser Weise Konsens ist.

:pineapple::pineapple::pineapple:

Es mag sein, dass historisch gesehen, das »ursprüngliche« Rezept keinen Ananassaft enthielt. Aber genau weiß das eben keiner – auch nicht Florian Lars. Und es ist auch egal was angeblich »original« ist und was nicht. Drinks entwickeln und verändern sich – durch Produkte, Engpässe, Trends und vieles mehr.

Danke, nur mir geht es gar nicht darum, ob original oder nicht, sondern welches Rezept den besten Geschmack liefert. Und das Eingangsposting dieses Threads erwähnt ja auch, dass das Diffordsguide Ananasrezept nicht für übermäßige Euphorie gseorgt hat.
Florian Lars hat wiederum in seinem Video erwähnt, dass er verschiedene Rezepte ausprobiert hat und dann schlußendlich sein jenes ohne Ananas bevorzugt und empfiehlt…

Irgendwie hätte ich Lust, beide Rezepte(Diffords & Florian Lars) auszuprobieren und zu vergleichen. Kann ich ein wenig Campari oder Aperol anstelle der Orange Bitters verwenden?

Nein. Ungeeignet. Da würde ich einfach Angostura Bitters verwenden und mit einer Orangenzeste abspritzen.

Die Version mit Ananssaft ist umgänglicher, was deinen aktuellen Vorlieben besser entsprechen sollte.

Probier einfach verschiedene Rezepte aus. Ist doch eins der spannenden Dinge am Mixen. Rechne das Rezept doch einfach mal runter anstatt immer rauf. Kleinere Menge → öfter Probieren.

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das ist ja das gute und das schlechte an Cocktails, das es keinen „besten geschmack“ gibt.

Der eine mag A lieber, der andere B, der nächste C.
da hilft nur ausprobieren und sich teils an Richtwerten entlanghangeln.

Achja und beim Singapore Sling nicht vergessen das Cherry Brandy nicht irgend ein 15 %Kirschlikör ist.

Achja und frischer annanassaft, das macht bei sowas riesen Unterschied, wenn es nicht gerade ein tiki rezept wo es dann wieder im fett der kokosnuss ertränkt wird

Also generell ist Kultiviertes Tresenwesen eine recht anständige Quelle von Rezepten und ich finde auch Florian Lars Abhandlung über den Singapur Sling sehr gelungen! (Ohne das Rezept jetzt selbst getestet zu haben.) In dem fraglichen Rezept, würde ich, wie bereits vorgeschlagen, den Spritzer Orangenbitter einfach durch einen zweiten Spritzer Angosturabitter ersetzen und dann vielleicht noch eine Orangenzeste vor dem Mixen über den Zutaten ausdrücken. Alles andere wäre Zuviel des Guten.

Ich würde dich aber auch motivieren wollen durchaus unterschiedliche Rezepte zu verkosten. Meine Vorstellungen/Ansprüche an ein gutes Rezept mögen sich von deinen Vorstellungen unterscheiden, sodass du vielleicht das, im Eingangspost genannte Rezept, vielleicht ganz toll findest. Probier einfach unterschiedliche Sachen aus und berichte uns, was dir warum geschmeckt hat. :slight_smile:

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