Mein zuletzt gemixter Drink

Nach medizinbedingter Abstinenz + Abklingzeit aufgrund eines kleinen Malheurs hab ich mir heute mal wieder was gemixt:

Einen Toronto nach dem Cocktailian im Verhältnis 6/1/1BL

Wie im Cocktailian beschrieben absolut Old Fashioned Style mit herben Minznoten.
Gefällt mir.

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Sunday Service

4,5cl Tequila
1,5cl Aperol
2,25cl Ingwersirup
2,25cl Zitronensaft
3 Scheiben Gurke

DOF, doublestrain, Gurkenscheibe

Das Rezept ist eins der aktuelleren bei Cocktailvirginslut und hat mein Interesse geweckt.
Ist zwar noch kein Sonntag aber die Kirche hat trotzdem auf…

Da ich keinen Tequila hatte, habe ich gegen Mezcal und den Ingwersirup durch Likör ausgetauscht. Aufgrund der beschriebenen Wassermelonenanklänge konnten die entsprechenden Melonenbitters auch Verwendung finden.

Insgesamt angenehm, die Kombination von Aperol und Gurke auf jeden Fall etwas was man im Hinterkopf behalten sollte. Der Ingwer war zu wenig präsent, da sollte evtl. mehr oder bessere Qualitäten verwendet werden. Mezcal statt Tequila sowieso immer gut

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Gestern gab’s bei mir den 3dots & a dash.Um die Eisfrage zu klären, hatte ich einen der beiden Cocktails mit der doppelten Menge an Zutaten und deshalb mit weniger Eis gemacht.
Der Drink mit einfacher Zutatenmenge war durch die hohe Eismenge definitiv zu wässrig. Der andere Drink war aber dann schon wieder zu stark.
Vermutlich wäre ein Mittelweg, also die 1,5fache Zutatenmenge für meine 44cl Gläser die richtige Menge gewesen. War halt mein persönliches Empfinden.
Als Rums kamen der Clement XO und der El Dorado 12 zum Einsatz.
Vom Geschmack her hat uns der Drink sehr gut geschmeckt, wir haben ihn mit 8/10 bewertet.

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Wenn richtig schön frisches, kaltes Eis verwendet wird, verwässert der mit größerer Eismenge eigentlich langsamer und bleibt länger kalt.

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Social Vampire
1 oz Banhez Mezcal (El Jolgorio Tepeztate)
1 oz Brandy Sainte Louise (Ferrand Cigarre Cognac)
½ oz Punt e Mes
½ oz Giffard Banane du Bresil (Tempus Fugit)

Nen Tick zu süß aber sonst ganz passabel …

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Day-drinking Moonwalk und später noch ein Bourbon Lift

Moonwalk

Gepflegtes Day-Drinking mit einem spritzigen Schaumweincocktail. Dieses Mal mit Sauvignon Blanc Winzersekt von Wagner.
Der Cocktail wurde von Joe Gilmore im Jahre 1969 zu Ehren der ersten bemannten Mondlandung kreiert.

Rezept:

• 1,5 cl Orangenlikör (Pierre Ferrand Dry Curaçao, original mit Grand Marnier)
• 1,5 cl Grapefruitstaft
• 0,25 cl Rosenwasser
• Schaumwein zum auffüllen (Wagner Sauvignon Blanc, in Original Champagner)

Alles außer dem Schaumwein shaken, in Sektgläser strainen und mit Schaumwein auffüllen.

Immer wieder ein leckerer, spritzig/leichter und unanstrengender Cocktail. Der Sauvignon Blanc Sekt passt mit seinen Stachelbeer- und Hefenoten, sowie Anklängen von Grapefruit wirklich gut in den Cocktail. Angenehm süßlich, aber durch Sekt und Grapefruit gut ausbalanciertert, sowie fruchtig und floral. Das besondere ist das Rosenwasser, eine Zutat, die ich sehr zu schätzen weiß und für den floralen einschlag zuständig ist.

Bourbon Lift

Anfang des Jahres schonmal gemixt, aber da war er zu wässrig. Deshalb dieses Mal in meinen neuen, kleineren Gläsern, weil ich dachte, dass der Drink, mit weniger Wasser aufgefüllt, durchaus Potential hätte.

Rezept:

• 4,5 cl Bourbon Whiskey (Wild Turkey Rare Breed)
• 1,5 cl Kaffeelikör (Mr. Black)
• 1,5 cl Orgeat (Selbstgekochter Mandelsirup)
• 1,5 cl Sahne (Konditorsahne mit 35 % Fett)
• Wasser zum auffüllen.

Reverse dry shake und mit Mineralwasser toppen, bis die Schaumkrone über den Glasrand aufragt.

So gefällt er mir. Hocharomatisch, cremig, spritzig und süßlich. Reichlich Bourbon Geschmack, sahnig, Kaffe und Mandel ohne zu wässrig zu sein. Wie ein Milchshake für erwachsene :grinning:

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Der Bourbon Lift würde mich sehr ansprechen, aber mir fehlt in meiner Sammlung ein guter Bourbon daher muss ich dieses Rezept etwas hinten anstellen.

Gestern gab es einen Old Cuban. Als Rum kam ebenfalls wie im Video der Havanna Club 7 zum Einsatz.
Der Drink hat uns sehr gut geschmeckt, wir haben ihn mit 9/10 bewertet.
Ich habe dazu meine 38cl Margarita Gläser verwendet und je Glas die doppelte Rezeptmenge verwendet.

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Freut mich sehr, dass euch der Old Cuban taugt! Ist wirklich ein guter Drink. Ich würde nur empfehlen keine Eiswürfel ins Glas zu geben, damit die Kohlensäure nicht sofort umgesetzt wird.

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Heute abend Call it a Night. Dieses mal in einer recht potenten Mischung mit Wild Turkey Rare Breed, zum Ausgleich aber ohne Absinth. :sweat_smile: Trotzdem lecker!

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Der Old Cuban ist meines Erachtens nicht dazu gedacht, ihn in großen Mengen im Happy Hour Style zu servieren. Lieber straight up (in Coupetten und andere Stielgläser gehören keine Eiswürfel) in der idealen Menge anmischen und wenn er besonders gut schmeckt einen zweiten frisch hinterher.

Der Havana Club 7 macht sich aber auf jeden Fall gut in dem Drink.

Start in die Negroni Week

Left Hand

Ich starte dieses Jahr mit einem Left Hand in die Negroni Week. Der Cocktail wurde 2006 von Sam Ross entwickelt. In Prinzip ein Boulevardier mit Schoko Bitters, aber diese machen einen enormen Unterschied aus. Normalerweise mixe ich am Montag der Negroni Woche dessen Gegenstück mit Rum statt Whiskey, den Right Hand, der von Sams Kollegen Michael McIlroy kreiert wurde, aber heute war mir irgendwie nach Bourbon und dazu passend dem für schwedischen Death Meddl wegweisenden Album Left Hand Plath von Entombed.

Rezept:
• 4,5 cl Bourbon Whiskey (Wild Turkey Rare Breed)
• 2,25 cl süßer Wermut (Antica Formula)
• 2,25 cl Campari (bei mir die fassgelagerte Variante: Campari Cask Tales)
• 3 Dashes Chocolate Bitters (The Bitter Truth)
• Garnitur: Brandied Cherry (Griottine) und ich habe mich eine Orangenzeste spendiert

Auf Eis rühren und straight up servieren.

Sehr kräftig, hocharomatisch und bittersüß. Der Bourbon in Fasstärke hat ordentlich Power, die von den beiden süßen Zutaten Campari und Wermut etwas gezähmt wird. Typische Bourbonaromatik mit süßlichen Getreidenoten, Vanille, Karamell und Eichenholz. Dazu die Röstaromatik der Schoko Bitters, die zusätzlich zum Campari noch mehr Bitterkeit beisteuern. Außerdem Anklänge von Lebkuchengewürzen, Bitterorangen, Enzian und etwas Kräutrigkeit. Weil der Cocktail straight up serviert wird, erwärmt er sich mit der Zeit und wird dabei noch intensiver und die Chocolate Bitters kommen immer besser zur Geltung.

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Die Negroni Week. Witzig, wie sie all die Jahre so komplett an mir vorbeiziehen konnte.

Hab gegoogelt, scheint nicht gerade unbekannt zu sein :smile:

In diesem Sinne mache ich gerne spontan mit wenn ich darf.
Ich mixe mir heute einen

Coffee Negroni

4cl Tanqueray No.10
3cl Carpano AF
2cl Campari
1cl Mr. Black

Netter Twist mit angenehmem Kaffee Aroma.

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Viele Bars machen da mit und spenden einen Teil des mit Negronis erwirtschafteten Umsatzes und in den Sozialen Netzwerken stolpert man oft drüber, sofern man dort aktiv ist.

Der klingt großartig, kommt auf die To-Do-Liste :smiley:

Bei uns gab es heute folgendes:

Zwei weitere Negroni Twists und eine Abwandlung des Gin Fizzs.

VERDANT FIZZ

Für einen Negroni- / Bitterhasser gibt es einen Fizz mit dem Ananasgin als Alternative. Da Chartreuse - als Bacon der Cocktailwelt - bekanntlich alles besser macht noch einen Schuss davon in die Rezeptur einbinden und etwas Cocktailbitters auf die Schaumkrone.

Rezept:

• 6 cl Ananas infused Gin
• 1 cl Kräuterlikör (Chartreuse, grün)
• 3 cl Zitronensaft
• 2 cl Zuckersirup
• 1 Eiklar
• 3 cl Sodawasser
• ein paar Tropfen Peychaud’s Bitters als Garnitur auf die Schaumkrone
• Garnitur: Minze

Reverse Dry Shake (alles außer Wasser und Bitters), straight up in ein Highballglas geben, mit Wasser toppen und garnieren.

Fruchtig, leicht kräutrig, süß-säuerlich mit seidiger und schaumiger Textur.
Wacholder, Ananas, viele Kräuter, dazu Zitrone und eine angenehme Süße

TIKI NEGRONI

Meine Version des Tiki Negronis mit einem netten Rumblend, den ich mit Ananas infusioniert habe, Hibiskuswermut, Coconut-Fat-Washed-Campari und Tiki Bitters.

Rezept:

• 6 cl Ananas Rum
• 3 cl Hibiskus infused Wermut
• 3 cl Coconut Fat Washed Campari
• 20 Tropfen Tiki Bitters (Bittermens Elemakule)
Garnitur: Zitronenzeste und Minze

Auf Eis rühren, bis der Drink schön kalt ist, anschließend auf frisches Eis abseihen und garnieren.

Bittersüß, funky, fruchtig, würzig mit schöner Kokosnote und floralen Anklängen.
Der Rumblend funktioniert richtig gut: Jamaica Funk, ordentlich Melasse, Röstaromatik, Fasseinfluss, sowie leicht grasigen Agricolenoten. Dazu der Hibiskuswermut, der neben der typischen, kräutrigen Wermutaromatik eine schöne Säure und blumige Noten einbringt. Das Highlight ist aber der Kokoscampari, der ziemlich intensiven Kokosgeschmack einbringt. Dieser funktioniert perfekt mit der Ananasinfusion. Insgesamt ist das (Kingston) Negronitemplate deutlich erkennbar, aber der Tikieinschlag ist ebenfalls unverkennbar.

PIÑA COLADA NEGRONI

Ein Twist, der die Ananas und Kokos Geschmackseindrücke der Piña Colada mit dem klasssischen Negroni verbindet

Rezept:

• 6 cl Ananas Gin
• 3 cl Hibiskus infused Wermut
• 3 cl Coconut Fat Washed Campari
• Garnitur: Orangnezeste & brandied cherry (Griottine)

Auf Eis rühren, bis der Drink schön kalt ist, anschließend auf frisches Eis abseihen und garnieren.

Bittersüß, fruchtig, würzig, leicht säurerlich mit reichlich Kokos und floralen Anklängen.
Der typische Negronigeschmack ist ebenfalls deutlich wahrnehmbar, aber die Piña-Colada-Aromatik ist ebenfalls ausgeprägt. Der Hibiskus bringt auch hier säuerlich-florale Geschmackseindrücke ein.

Fat Washes und Infusions

Ananasruminfusion

• Frische Ananaswürfel
• 6 cl Hampden HLCF Overproof
• 6 cl El Dorado 15
• 6 cl Clément XO
• 6 cl Doorly’s XO

Ein paar Tage ziehen lassen und dann abseihen.

Ananas Gin

• frische Ananaswürfel
• 24 cl Tanqueray Ten

Ein paar Tage ziehen lassen und dann abseihen.

Kokos Campari:

• 45 g Kokosfett
• 24 cl Campari

Kokosfett schmelzen, mit Campari mischen, schütteln und einen Tag ziehen lassen. Dann ab ins Gefrierfach und durch einen Kaffeefilter laufen lassen.

Hibiskus Wermut

• 6 EL getrocknete Hibiskusblütrn
• 36 cl Antica Formula

Ein paar Stunden ziehen lassen, dann durch einen Kaffeefilter laufen lassen.

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Von mir gibt es zur Negroni Week eine Variante des Moon Over Pontchartrain im Glas auf Eis gebaut aber mit haitianischem weißen Rum. Schmeckt sehr gut.

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Bei mir gabs gestern nochmal eine Negroni Variante.
Oder sollte man Boulevardier-Twist sagen? :thinking:

Islay Boulevardier

5cl Laphroaig Lore
3cl Carpano AF
2cl Campari

Stark, aromatisch, und intensiv rauchig. Die kombination aus getorftem Whisky und rotem Wermut funktioniert einfach toll für mich.

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Motiviert durch eure Negronis, gab es bei mir:

4,5 cl Zwetschgenbrand
3 cl Unicum Zwetschke
2,25 cl Campari

Zitronenzeste

Für mich der Beweis, dass man auch mit Obstbrand, schöne Cocktails mixen kann.

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@RudiWinkler du betreibst ganz schön Aufwand mit deinen ganzen, washes, infusionen, sirups etc.
Find ich echt bemerkenswert wie viel Arbeit du da reinsteckst, und dass du auch die Rezepte mit uns teilst. Die Ergebnisse lohnen bestimmt, aber ich hätte in diesem Ausmaß nicht die Muße dafür.

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Vielen Dank. Die Rezepte gebe ich gerne weiter, da ich bisher nur hobbymäßig mixe, habe ich ja keine Betriebsgeheimnisse :smiley:

Mir macht es sehr großen Spaß mit Lebensmitteln und Spirituosen zu arbeiten. Auch beim Kochen bereite ich Fonds und Brühen selbst zu, richtig schön mit Knochen und so, daher bin ich es gewohnt viele Sachen in Eigenregie zu produzieren. Ich finde schon, dass sich so eine Infusion oder Fat Wash lohnt, weil am Ende oftmals ein sehr guter Drink steht, den es in der Qualität selten zu kaufen gibt.

Obstbrände sind in der Bar völlig unterbewertet, obwohl sehr geile Cocktails damit gemixt werden können. Dein Drink klingt auf jeden Fall sehr gut.

islay Whisky hatte ich zwar bisher schon in einigen Cocktails, aber im Boulevardier noch nicht. Sollte ich bei Gelegenheit ändern.

Den muss ich auch immer noch testen. Sollte eigentlich genau mein Beuteschema sein.

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Nachgemacht mit Finsbury 47 und Kaluah als Substitut: Kann man echt gut trinken!

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Ditto. Das Gekochte wird ja auch von der Familie zügig verspachtelt.
Beim Trinken halten sie sich aber zurück. Also bleibe ich als mein bester Kunde übrig.
Es lohnt sich also nicht, eine größere Anzahl verderbliche Zutaten herzustellen, weil es mit Sicherheit zum Großteil am Ende auch wirklich verdirbt.
Dazu sind mir die Grundzutaten zu wertvoll. Es ist nicht eine Frage des Geldes, ich kann es nur nicht ab, Dinge wegzuwerfen, die zur Herstellung einen Haufen Mühe, sei es meine oder die der Produzenten, gekostet haben.

Und gegen die Alternative, alles zügig aufzubrauchen, hat meine Leber Einspruch eingelegt.
Das Leben ist kompliziert. :wink: